Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit ist für uns kein Trendwort, sondern der gelebte Alltag. Als Landwirte hängt unsere Lebensgrundlage vom nachhaltigen Umgang mit Natur und natürlichen Ressourcen ab. Beim Thema Nachhaltigkeit gibt es für uns zwei Dimensionen, die uns besonders wichtig sind: Biodiversität und Klimaschutz.

Neben der Tierhaltung ist auch unser Ackerbau biologisch und auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. Dabei liefert die biologische Landwirtschaft einen enorm wichtigen Beitrag, um die Biodiversität unserer Böden und umliegenden Landschaften zu fördern. Für uns hat die nachhaltige Bewirtschaftung unserer Ackerflächen höchste Priorität, da wir um die 90% unserer biologischen Futtermittel für unsere Tiere selbst anbauen. Unter anderem verzichten wir auf chemische Pflanzenschutz- und Düngemittel. Stattdessen achten wir nachhaltig auf unsere Ackerflächen und versuchen, deren Bodenleben aufzubauen und Humus anzureichern. Das kräftigt die Widerstandsfähigkeit unserer Böden, sichert Lebensräume für Artenvielfalt und fördert die Biodiversität. Je höher die Biodiversität einer Landschaft, desto widerstandsfähiger ist sie gegen Umwelteinflüsse inklusive dem Klimawandel.

Als Landwirte sind wir eine der Hauptbranchen, die den Wandel des Klimas jeden Tag zu spüren bekommen. Dürren, Überflutungen, und Stürme sind Wetterextreme, die sich in den letzten Jahren gehäuft haben. Auf dem Feld und auf dem Hof lernen wir mit den Symptomen des Klimawandels umzugehen, aber wir sehen uns auch in der Verantwortung, an den Ursachen zu arbeiten. Deshalb streben wir danach, die verschiedenen Bereiche unseres Biohofes so klimafreundlich und klimafit wie möglich zu bekommen. 

Wir haben uns dazu entschieden, das Futter für unsere Tiere selbst anzubauen. Durch 90% Eigenanbau von Futtermitteln reduzieren wir emissionsintensive Importe. Beim Ackerbau bevorzugen wir das Anbauen in Dammkulturen. Das hat viele Vorteile: Bessere Nutzung der Bodenfeuchtigkeit durch den Kamineffekt, Reduktion von Bewässerung, Abbremsen von bodennahem Wind, Schaffung von Mikroklimabereichen, kein Pflügen und somit weniger Freisetzung von CO2. Durch langgliedrige Fruchtfolgen verhindern wir die einseitige Nährstoffentnahme aus dem Boden. Dabei liegt unser Fokus auf Kreislauf(land)wirtschaft für eine optimale Nutzung von Nährstoffen. Außerdem gibt es bei uns den zweijähriger Anbau von Luzernegras, damit wird CO2 aus der Luft gebunden und Stickstoff fixiert. Auch unsere Blühstreifen binden CO2 und bieten nebenbei wichtigen Lebensraum für Tiere aller Art. 

Bei unserer Tierhaltung sind uns klimaschützende und klimafitte Maßnahmen genauso wichtig. Durch angepasste Futterrationen an die einzelnen Altersstufen der Tiere und die Trennung von flüssigen und festen Bestandteilen beim Mist werden Ammoniakemissionen im Stall eingespart. Unsere Baumpflanzung vor dem Schweinestall dient primär zur Schattenspende im Sommer, bindet aber auch kontinuierlich CO2. Um die Sonnenenergie optimal zu nutzen, wurde unser autarkes Hühnermobil mit Solarpanelen ausgestattet. Es sind viele weitere Maßnahmen wie eine Photovoltaikanlage und eine Hackschnitzelheizung in Planung.

Auch bei unseren Produkten bzw. Produktionsprozesse achten wir auf den geringen Verbrauch von natürlichen Ressourcen. Deshalb haben wir uns für kurze und effiziente Transportwege vom Hof zum Schlachter entschieden. Dadurch entsteht weniger CO2, ist aber vor allem weniger Stress für die Tiere. Wenn die Realisierung des hofeigenen Schlachtraums abgeschlossen ist, wäre das nochmal optimiert. Wir sind uns sehr wohl bewusst, dass auch der Konsum von Fleisch ein Treiber des Klimawandels ist. Deshalb möchten wir in der Gesellschaft ein Bewusstsein dafür schaffen, lieber weniger Fleisch zu essen, dafür aber von regionalem und biologischem Ursprung und so auch den Tieren ein artgerechtes Leben zu ermöglichen.

Neben Biodiversität und Klimaschutz als wichtige Komponente unserer täglich gelebten Nachhaltigkeit, setzen wir uns auch für nachhaltige Bildung ein. Wissen über die Entstehung und Herkunft unserer Lebensmittel, den Zusammenhang zwischen Landwirtschaft und Klima, die Bedeutung von artgerechter Tierhaltung, und vielem mehr, geben wir durch Führungen und das Programm “Schule am Bauernhof” an Jung und Alt weiter.